Belastung im Studium

Wie jedes Semester gibt es zum ende hin Evaluationsbögen für die Professoren. Auf denen eine der letzten Fragen ist: “Wie viel Zeit haben Sie für das Modul xyz außerhalb der Vorlesungszeit Investiert?”. Da dieses Semester der Workload sehr hoch war habe ich mich gefragt wie viel Zeit investiere ich eigentlich in mein Studium? Und ist es genug Zeit?

Diese Frage kann man wohl nicht immer genau beantworten. Was ist denn genug? Wenn man sich seinen Modulplan und den Workload anschaut und dabei das Gesamte Studium mit 3,5 Jahren betrachtet und darauf die Arbeitsstunden umrechnet könnte man glauben als Student hätte man ein entspanntes leben.

Hier mal meine Rechnung:

1 Leistungspunkt (ECTS) = 30 Arbeitsstunden
1 Semester muss man 30 Leistungspunkte erreichen
7 Semester a 30 Leitungspunkte = 210 Leistungspunkte im gesamten Studium
1 Studium mit 210 Leistungspunkten a 30 Arbeitsstunden = 6300 Stunden im Gesamtem Studium

Rechnet man das mal runter auf den Monat ergibt das

6300 Stunden / 42 Monate = 150 Stunden jeden Monat.

150 Stunden hört sich erst mal nicht viel an. In jedem anderen Beruf muss man sogar mehr als 150 Stunden pro Monat arbeiten.

Jetzt zieht man davon noch Vorlesungsfreie Zeit ab d.h. 6 Wochen im Wintersemester und 10 Wochen im Sommersemester. Kommt man auf 225 Stunden.

6300 Stunden / 28 Monate  = 225 Stunden jeden Monat

Natürlich ist dass alles kein Problem. Studenten sind ja noch jung das kann man ihnen schon zu muten. Aber wie sieht es denn in der Industrie aus in der wir später mal arbeiten sollen? Dort sind es nur 176 h pro Monat. Ich bin niemand der sich vor Arbeit scheut. Ich arbeite zusätzlich. Dann hab ich mir noch mit meinem Engagement an der Hochschule in der Fachschaft weitere Stunden oben drauf geladen. Aber für die Qualität der Studierenden kann das nicht gut sein!

Da ich bis jetzt jedes Semester einige Prüfungen geschoben habe ist mir das nie so bewusst geworden. Aber in diesem Semester ist die Belastung beachtlich. Deshalb habe ich diese Rechnung mal aufgestellt. Rückblickend würde ich sogar sagen das ich noch mehr Zeit als die 225 Stunden pro Monat investiert habe. Für nächstes Semester nehme ich mir vor meine Stunden zu Dokumentieren und zu überprüfen wie viel Zeit ich wirklich gebraucht habe.

Noch eine kleine Anmerkung: Da ich mich selbst zu den besseren Studenten zähle und dieses Semester jede Klausur mit 2,0 und besser bestanden habe will ich gar nicht erst wissen wie es für weniger Starke Kommilitonen ist.